Wer bin ich denn?
"Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!"
(Dietrich Bonhoeffer, Wer bin ich?, in Widerstand und Ergebung, S. 179, 1951)
Diese Frage stellt sich sicher jeder Mensch von Zeit zu Zeit. Wer bin ich, was macht mich aus? Gestern, heute, in Zukunft? Wie sehe ich mich, wie nehmen mich andere wahr?
Facettenreich ist hoffentlich die Antwort. Wir haben Eigenschaften, Aufgaben, Herausforderungen, die zu meistern sind. Vieles gelingt, manches scheitert. Nicht alles haben wir in der Hand. Vielleicht
bin ich ja ganz anders?
Zu erkennen, wer wir sind, ist uns daher oft nur bruchstückhaft möglich. Unser Leben verläuft nicht gradlinig, nicht immer gelingt alles. Der Advent erinnert uns daran, dass Gott in unser
menschliches Leben eintreten will, und damit sind wir entlastet von allem Streben nach Perfektion. Denn: Gott macht uns heil in aller Gebrochenheit und dem Unvollkommenen, das uns heute ausmacht. In
seinem Gedicht „Wer bin ich?“ endet Dietrich Bonhoeffer vertrauensvoll mit den Worten: „Wer bin ich? Dein bin ich, o Gott“.