Himmelfahrt-Warum suchen wir den Himmel im Weltall, 
...und finden dort womöglich nichts?

 

In dieser Woche ist schon der nächste Feiertag, ein schönes Fest im Frühjahr. Die Menschen zieht es aus ihren Hütten ins Grüne. Himmelfahrt heißt dieser Tag. Christi Himmelfahrt feiern wir. Jesus ist 40 Tage nach der Auferstehung „aufgefahren in den Himmel“, um bei Gott seinen Platz zu nehmen. Auch wir haben heute die Vorstellung, irgendwann Zugang zum Himmel zu bekommen. Jedenfalls dürfen wir anklopfen. 
Warum ist das so wichtig? - Nach dem Tod, so glauben wir es heute im Volksgebrauch, entscheidet sich, ob wir Zutritt zum Himmel bekommen oder im Reich des Todes unter dem Einfluss des Bösen verharren müssen. Da es nun niemand so recht wollen kann und es vielleicht auch nach menschlichem Ermessen verdient haben kann, auf alle Ewigkeit in der Hölle zu verweilen, braucht es den rechten Ort für die Kinder Gottes in  im Himmel. Diese Möglichkeit hält Gott selbst offen und wir dürfen feiern. Ich finde, es ist ein sehr tröstlicher Grund zur Freude, diese Himmelfahrt für Gottes Sohn und uns Menschen als Kinder Gottes. 
Ein sicherer und guter Ort für alles nach dem Leben in der Ewigkeit soll der Himmel sein.
Nun, wo ist denn nun dieser schöne ruhige, friedlichen, gewaltfreie, liebevolle und lichte Ort zu finden. 
Der Himmel ist ein Ort mit unendlicher Weite und weit entfernt von dem Erdboden. Damit ist dieser Ort auch unserem direkten Zugriff entzogen. (Jedenfalls war es lange so und dem zu widersprechen, heißt enormen Aufwand vorzuhalten.)
Im Englischen gibt es zwei Begriffe. „Sky“, für den sichtbaren Himmel und „Heaven“ für die Wohnung Gottes.
Im Jüdischen heißt Himmel „Schamajim“. Und wieder zurückübersetzt, sollten wir es eigentlich „Die Himmel“ nennen. Ich finde diesen Plural für den einen wichtigen Ort sehr schön. Vielfältig, nicht verfügbar und nicht dem Zeitlichen überlassen, sind die Himmel.
So wäre es folglich auch eine besondere Perspektive, von Himmelfahrten zu sprechen. 
Und doch suchen wir Verbindlichkeit, Sichtbarkeit und einen klaren Ort für unsere Träume, Gedanken und Gefühle zur Ewigkeit. Das ist paradox. - Ja, Gott wohnt im Jenseits, hinter oder über allem, was wir erreichen können und doch wollen wir es greifen, sehen und erleben. Ich habe mich daran gewöhnt, dass Gott nicht erfassbar ist und seine Existenz un be-greif-bar bleibt.
So habe ich mich umgeschaut und meine Aufmerksamkeit nicht mehr dem Himmel im Weltall geschenkt. So mancher Himmel war hier auf der Erde zu finden: 
Zwischen den Menschen, in den Blicken mit Freude und Liebe für den anderen, in dem Gesicht des Menschen mit Zutrauen zu der Erde.

Auf dem Bild die Ruhe kurz vor dem Sonnenaufgang, wenn die Geister der Nacht sich zurückziehen und alles scheinbar neu ist.

Meine persönliche schönste Erfahrung der letzten Wochen war eine Radfahrt in einen Sonnenaufgang.

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Himmelfahrt und viele himmlische Momente hier auf der Erde. Kommen Sie gut an, bei Ihrer Fahrt in den Himmel auf Erden.

 

Diese Spur wurde gelegt von Heiko Ruff-Kapraun

 

 

Aus "Spurensuche" vom 06.  Mai 2024

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